laserpointer gut

Laser der Klassen 3 und 4 sind gefährlich: Sie können die Netzhaut zerstören, Haut verbrennen, Kleidung in Brand setzen. Laserpointer, die zur Klasse 2 gehören, sind im Vergleich dazu harmlos, weil sie zumindest keine dauerhaften Schäden verursachen, wenn man nur kurz in die Lichtquelle blickt. Potentielle Nachahmer von Laserattacken wie in Australien warnt der TÜV-Experte Stehr ausdrücklich: “Wer mit einem Laser Autofahrer oder Piloten blendet, macht sich strafbar.”

Einschränkungen für den Handel solcher Geräte gibt es in Deutschland keine. “Jeder darf einen leistungsstarken laserpointer 1000mw der Klassen 3 oder 4 kaufen und zum Beispiel in seinem Keller nutzen”, sagt Diethelm Stehr, Experte für Lasertechnik beim TÜV Nord. Sobald der Laser aber gewerblich oder öffentlich eingesetzt werde, müssten die Betreiber die Fachkunde als Laserschutzbeauftragter nachweisen – der sogenannte Laserführerschein.

Seine Firma Lightline halte bei Open-Air-Shows einen Sicherheitsabstand zu Flughäfen und informiere die Flugsicherung im Vorhinein. Zudem lasse man vor jeder Veranstaltung vom TÜV ein Gutachten erstellen, um eine Gefährdung des Publikums auszuschließen, sagt Stümpel. Sein bester, gerade mal schuhkartongroßer Lichtshow-Laser kostet 20.000 Euro. Aber Stümper weiß: “Gebraucht im Internet sind solche High-Power-Laser mit exzellenter Strahlenqualität schon ab 1000 Euro zu erwerben.”

Mittlerweile sind die neuen batteriebetriebenen Taschen- laserpointer gut  so stark, dass sie über Hunderte Meter ein kleines anvisiertes Ziel aufleuchten lassen können. “Selbst kleine Ein-Watt-Laser können aus 100 bis 200 Metern Entfernung die Netzhaut verletzten”, sagt Marco Stümpel von der Firma Lightline Lasertechnik in Osnabrück, die Laser für Lichtshows entwickelt und verkauft.

Die deutsche Vereinigung Cockpit wiegt sich noch in Sicherheit. “Bei uns ist das noch nicht vorgekommen”, sagte Cockpit-Sprecher Markus Kirschneck zu “Spiegel Online”. Der Himmel sei noch sicher. Dafür wurden Fußballer das Ziel von Laserschützen. Schon bei der Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 versuchten Fans, missliebige Spieler mit Laserpointer auszuschalten. Beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft im Februar gegen Österreich nahm ein Laser-Scharfschütze mehrere deutsche Spieler ins Visier, darunter Torwart Jens Lehmann.

blauer laserpointer 30000mw

Die Flugsicherheitsbehörde Air Service Australia spricht vom “ersten gebündelten Laserangriff”, an dem vermutlich drei oder vier Personen beteiligt waren. Seitdem ist die Fliegerbranche auf dem fünften Kontinent in Aufruhr. Der Polizeiminister von New South Wales, David Campbell, will alle starken Lasergeräte als “illegale Waffen” verbieten lassen. “Diese feigen, hirnlosen Attacken müssen gestoppt werden”, sagte er der australischen Zeitung. Im Nachbarstaat Victoria ist der Privatbesitz starker Laserpointer schon verboten.

Sechs Cockpit-Besatzungen der internationalen Qantas Airways und der inneraustralischen Gesellschaften Qantaslink und Eastern Australia Airlines, die am vergangenen Freitagabend nach 22 Uhr in Sydney landen wollten, meldeten ähnliche Vorfälle: Sie wurden von drei oder vier Laserstrahlen attackiert, die irgendwo aus einem flughafennahen südwestlichen Vorort kamen. Einer der Piloten ortete das blindmachende Licht, “irgendwo in der Nähe eines McDonald-Restaurants in Bexley”, fünf Kilometer von der Landebahn entfernt, wie die Zeitung “Sydney Morning Herald” berichtet. Doch die sofort ausrückende Polizei entdeckte dort nichts.